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CDU befragte Besucher der Nürtinger Innenstadt: Über die Hälfte kommt mit dem Auto



Die Zahl der Kurzzeitparkplätze ist in Nürtingen immer wieder in der Diskussion. Zuletzt wurden von der Mehrheit der Fraktionen im Gemeinderat die Parkflächen vor dem Nagelhaus in Frage gestellt. Die CDU Nürtingen hat deshalb an zwei Vormittagen rund 200 Besuchern der Fußgängerzone gefragt: „Wir sind Sie heute in die Innenstadt gekommen?“ Das Ergebnis: Zwischen 50 und 60 Prozent kamen mit dem Auto. Die anderen zumeist zu Fuß. Fahrrad und Bus waren die Ausnahme.


Wer fußläufig in erreichbarer Nähe zur Innenstadt wohnt, hatte das schöne Wetter genutzt, um das Auto zuhause stehen zu lassen. Allerdings schon die Bewohner der Ortschaften und weiter weg gelegenen Stadtteile und erst recht die der umliegenden Gemeinden kamen zuallererst mit dem Auto.


Damit spielt das Kfz entgegen aller Prognosen immer noch die dominierende Rolle beim Einkaufsverhalten in Nürtingen. Der CDU-Vorsitzende Dr. Matthias Hiller hier: „Das mag man bedauern. Aber es entspricht der Lebenswelt der Mehrheit der Menschen, dass sie nicht nur mit dem Auto kommen müssen, sondern auch wollen.“


Der Fraktionsvorsitzende Thaddäus Kunzmann macht darauf aufmerksam, dass die beiden Vormittage, die die CDU zur Befragung genutzt hatte, wettermäßig sehr schön waren. „An schlechten Tagen oder gar dann, wenn es nasskalt ist, dürfte der Anteil deutlich höher sein.“


Sowohl Hiller wie auch Kunzmann schätzen, dass Nürtingen in den Parkhäusern und entlang der Straßen ausreichend Parkplätze zur Verfügung stellt. Dies sei nicht das Problem. Kunzmann: „In bestimmten Lagen müssen die Kurzzeitparkplätze erhalten bleiben.“ Er spielt damit auf die aktuelle Diskussion um die Parkflächen am Nagelhaus an.


Und weiter: „Einfach Parkflächen in Behindertenparkplätze umzuwandeln, ist kontraproduktiv. Denn erstens darf nur ein extrem kleiner Betroffenenkreis überhaupt auf Behindertenparkplätzen halten. Und zweitens sind genau diejenigen, die schlechter zu Fuß sind, auf handelsnahe Parkplätze angewiesen, da sie weitere Strecken wie z.B. von einem Parkhaus in die Innenstadt nur mit großer Mühe bewältigen können.“ Und somit zieht er das Fazit: „Gerade für die ältere Menschen sind Kurzzeitparkplätze wichtig.“ Daher habe er im Gemeinderat vorgeschlagen, eine gewisse Zahl ähnlich wie dies in Parkhäusern bei Frauenparkplätzen realisiert wird für gehbeeinträchtigte Menschen zu reservieren. Behindertenparkplätze seien nach Meinung der CDU weniger am Rand zur und am Fuße der Fußgängerzone richtig angelegt, sondern vor allem oben auf dem Hügel der Stadtmitte.


„Gleichwohl müssen“, so Matthias Hiller, „auch die Besucher, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Bus kommen, gefördert werden. Eine höhere Zahl von sauberen und geschützten Fahrradständern, saubere Unterführungen sowie ein Busbahnhof, der keinen derart heruntergekommenen Eindruck hinterlässt, stehen deshalb genauso auf der Agenda der CDU.“

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