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HfWU-Rektor Frey sprach beim Neujahrsempfang der Nürtinger CDU


Beim digitalen Neujahrsempfang des CDU-Stadtverbands Nürtingen sprach Professor Dr. Andreas Frey über die Rolle der Hochschulen beim Thema Klima- und Umweltschutz.


Der Dreikönigstag markiert für die Nürtinger CDU traditionell den Auftakt des politischen Jahres. Normalerweise begeht der Stadtverband dies im festlichen Rahmen in der Nürtinger Kreuzkirche, 2022 jedoch der aktuellen Pandemie-Lage geschuldet zum zweiten Mal rein digital. Zugeschaltet hatten sich unter anderem der Bundestagsabgeordnete Michael Hennrich und die Landtagsabgeordnete Natalie Pfau-Weller.


2021 sei wechselvoll gewesen, stellt Dr. Matthias Hiller, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, in seiner Begrüßung der digitalen Runde fest. Den Wechsel im Weißen Haus und die damit einhergehenden Unruhen am Kapitol und nicht zuletzt das Ende der Ära Jogi Löw sprach Hiller an.


Für die Christdemokraten markierte das vergangene Jahr zugleich das vorläufige Ende der Regierungsbeteiligung auf Bundesebene: Nach 16 Jahren mit Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Spitze ging es für die CDU erstmals wieder in die Opposition. Im Gegensatz zu den USA sei der Regierungswechsel in Deutschland allerdings unaufgeregt, demokratisch und fair verlaufen, stellte Hiller fest.


Kritisch sieht Hiller die Verwendung von nicht abgerufenen Corona-Hilfen für andere Haushaltsprojekte. „Ich glaube, wir werden diese Mittel noch brauchen“, sieht er in der anhaltenden Corona-Krise durchaus weiteren Bedarf für staatliche Hilfen. Gespannt werde er nun beobachten, wie sich die neue Bundesregierung zu Themen wie der Generationengerechtigkeit und dem Umbau der sozialen Systeme positioniere, so Hiller in seiner kurzen Begrüßung.


Eines der drängenden Probleme für ihn ist die Schaffung bezahlbaren Wohnraums auch für Menschen mit geringerem Einkommen. Insbesondere in der Region sei es für junge Familien als auch Senioren schwierig, überhaupt etwas Bezahlbares zu finden. Der Traum vom Eigenheim bleibe für viele eben das: ein Traum.


Nachhaltigkeit ist da oft das Schlagwort, das in vielen Fragen von Mobilität über Wohnraum bis hin zu Klimaschutz eine wesentliche Rolle spielt. Was muss sich verändern, wie kann man Nachhaltigkeit in den Köpfen stärker verankern? Diesen Fragen stellt sich die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) bereits seit vielen Jahren. Für ihren neuen Strukturplan für die Jahre 2022 bis 2026 hat sich die Hochschule noch einmal intensiv mit dieser Thematik befasst, um ihr Profil weiter zu schärfen und ihren Ruf als Modellhochschule für nachhaltige Entwicklung zu unterstreichen.

Eine beeindruckende Bilanz ist es denn auch, die Rektor Professor Dr. Andreas Frey da den Gästen des CDU-Neujahrsempfangs gestern vorstellen konnte. Seit über 20 Jahren bereits rücke die Hochschule das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus – sowohl bei der Lehre als auch in der Forschung.

Die Professur „Umweltinformation und Umweltethik“ gibt es beispielsweise seit 2001, im gleichen Jahr wurde auch die Koordinierungsstelle Umwelt gegründet, die inzwischen zum Zentrum für nachhaltige Entwicklung ausgebaut und weiterentwickelt wurde.


Seit 2002 macht die Hochschule die nachhaltige Entwicklung zum inhaltlichen Bestandteil aller Studienfächer und zum Profilmerkmal. Inzwischen aber seien viele Hochschulen und Universitäten in Sachen Nachhaltigkeit unterwegs, so Frey. Im Rahmen einer Wesentlichkeitsanalyse befragte die Hochschule deshalb Studierende, Kommunen, Kooperationspartner und andere Stellen, welche Ansprüche sie bei diesem Thema an die HfWU haben. Die Antworten zeigten durchaus Unterschiede: „Bei Studierenden stand dabei vor allem das aktive nachhaltige Handeln im Fokus“, berichtet der Rektor. Gemeinden und Unternehmen hingegen wünschten sich vor allem die Bearbeitung von Nachhaltigkeitsthemen gemeinsam mit Praxisvertretern. Mitarbeiter rückten die sozialen Aspekte des großen Überbegriffs Nachhaltigkeit in den Fokus, zum Beispiel Gesundheitsmanagement oder faire Bezahlung. Allen Gruppen sei jedoch die Förderung des zukunftsfähigen Denkens wichtig, unterstrich Frey.


Mit dem neuen Strukturplan startet die Hochschule nun die Mission „Bildung für Verantwortung“. Verschiedene Projekte dazu sind bereits angestoßen. Bei „Zukunft.Gründen“ gibt es seit Mai einen Ort zum Austausch und Zusammenarbeit mit Gründern.


Neu ist der Studiengang für Nachhaltiges Management. Die „Zukunftswerkstatt 4.0“, seit November in Betrieb, soll als „Innovationsschaufenster“ für das Kfz-Gewerbe dienen. Hier lassen sich der Umstieg auf neue Technologien und Systeme praxisnah erproben.


Auch im Studium generale findet die Initiative „Bildung für Verantwortung“ in zahlreichen Veranstaltungen wie der Nachhaltigkeitsexpo oder Vorträgen zahlreichen Niederschlag. Mit Projekten wie diesen soll das Thema Nachhaltigkeit fest in allen Bereichen verankert werden, so Frey.

Matthias Hiller zeigte sich beeindruckt von den Bemühungen der HfWU: „Ich kann die Hochschule nur ermutigen, sich in der Stadt einzubringen“, sieht der CDU-Stadtverbandschef hier auch großes Potenzial für Nürtingen.


Dieser Artikel erschien am 7. Januar 2022 in der "Nürtinger Zeitung" - Text: Nicole Mohn

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