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Präsidentin der Autoindustrie Hildegard Müller bei der CDU in Nürtingen

Eine klare Ansage machte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie Hildegard Müller in einer Veranstaltung der CDU Nürtingen in Zusammenarbeit mit dem Bundestagsabgeordneten Michael Hennrich in den Räumen der Fohhn Audio AG: „Die Pkw werden in Zukunft elektrisch fahren.“ Und weiter: „Wir haben das Auto erfunden und wir erfinden es jetzt wieder.“ Schließlich wolle die deutsche Automobilindustrie Weltmarktführer bleiben. Bis zum Jahr 2050 könnten die Automobilunternehmen rund 150 Modelle für jeden Bedarf anbieten.


Das Thema, das Hennrich Hildegard Müller vorgegeben hatte, hieß „Mit Innovationen zur Klimaneutralität – Wie gestalten wir den Wandel zur Mobilität der Zukunft?“ Kein Widerspruch, finde sie: „Klimaschutz ist auch für uns ein Anliegen.“ Es gehe dabei nicht um das Ob, sondern ausschließlich noch über das Wie. Würde die Autoindustrie hier einen anderen Anspruch haben, wäre sie in wenigen Jahren weg vom Markt.


Für 800.000 Menschen, die in Deutschland direkt bei den Autokonzernen arbeiten und die weiteren 4 Millionen Arbeitnehmer bei den Zuliefererbetrieben gehe es dabei um die Wurst: „Wir haben auch eine Verantwortung für die Arbeitsplätze.“ Auf diesen Zusammenhang haben der CDU-Vorsitzende Dr. Matthias Hiller und Michael Hennrich in ihren Begrüßungen hingewiesen: Ohne die Automobil- und ihre Zuliefererindustrie gingen in diesem Landkreis Esslingen die Lichter aus.


„Mobilität bedeutet Teilhabe“ machte Müller deutlich. Wir bräuchten die individuelle Mobilität. Dabei sei das autonome Fahren eine Chance, benötige jedoch neben der Technik auch den mobilen Datentransfer mit 5G: „Wir brauchen den stärkeren Blick auf den Ausbau unserer Infrastruktur.“ Diese Mahnung richtete sie auch an alle Akteure, denn das E-Auto funktioniere natürlich nur, wenn die Ladekapazitäten entsprechend flächendeckend ausgebaut seien: „Wöchentlich müssten in Deutschland 2.000 Ladepunkte entstehen, tatsächlich sind es 300.“ Doch damit stehe Deutschland noch an der Spitze der Entwicklung, denn „außer Frankreich, den Niederlande und uns kümmert sich keiner um diese Aufgabe.“


Trotz des Wechsels zur E-Mobilität erinnerte Müller daran, dass derzeit 1,5 Milliarden Fahrzeuge weltweit mit Verbrennermotoren fahren: „Ich halte die Ablehnung von klimafreundlichen Kraftstoffen durch die SPD-Umweltministerin Schulze für einen Fehler.“ Zwar hätten die sogenannten E-Fuels heute noch einen schlechteren Energiewert. Die Entwicklung stünde jedoch noch am Anfang und für diese 1,5 Milliarden Verbrennerfahrzeuge müsse es ebenso Lösungen geben. Im Güterverkehr setze sie auf Brennstoffzellen, die jedoch sehr stromintensiv seien. Sie äußerte ihre Skepsis gegenüber Oberleitungs-LKWs, die sich in der Fläche wohl nicht durchsetzen würden und hob hervor, dass die Bundesregierung mit Stefan Kaufmann einen Beauftragten für grünen Wasserstoff berufen habe.


Abschließend hielt Müller noch ein Plädoyer für eine aktivere Rohstoffpolitik Deutschlands: „Der Engpass bei den Halbleitern, der die Fahrzeugproduktion ernsthaft behindere, zeige, dass wir uns nicht wieder von einzelnen Staaten wie China abhängig machen dürfen.“ Diesen Appell richtete sie auch im Hinblick auf die Rohstoffgewinnung für die Batterien im E-Auto an die politisch Verantwortlichen.


Zu Beginn der Veranstaltung stellte der Geschäftsführer Uli Haug das Unternehmen Fohhn Audio AG vor, das seit fast zwei Jahren im Großen Forst in Nürtingen ansässig sei. Musikalisch wurde die Veranstaltung durch das Duo Loisach Marci begleitet, die mit ihren Instrumenten und dem Gesang die Möglichkeiten für die Audiotechnik der Marke Fohhn demonstrierten. Haug betonte, dass auch die Fohhn Audio AG viele Automobilunternehmen als Kunden führe.


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